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Gemeinde Sulgen
Turmprojekt Turmweg Sulgen



Bauherr
Gemeinde Sulgen, Sulgen

Bearbeitungszeitraum
2022 - aktuell

Leistung
Bau- und Projektleitung: Ausschreibung / Realisierung
Planung: Entwurf / Projektierung / Ausschreibungsplanung / Ausführungsplanung

Kennwerte
Höhe: 30 m

Sachbearbeiter
Bernhard Roost
Yanick Volpez

Die Geschichte
Der Kanton Thurgau erhielt aus der Emission der Partizipationsscheine der TKB rund Fr. 127 Mio. Da dieser ausserordentliche Gewinn nicht in die ordentliche Staatsrechnung einfliessen sollte, lancierte der Kanton einen Ideenwettbewerb.
Im Jahr 2006 lancierte der Gemeinderat seinerseits einen Ideenwettbewerb zum 1200 Jahr Jubiläum. Der Zuschlag erhielt der Weg rund um Sulgen. Die Idee eines Aussichtsturms beim Reservoir wurde bereits damals eingebracht, doch infolge der hohen Kosten verschwand diese in der Schublade. Mit dem Beitrag aus den TKB Millionen erachtet es der Gemeinderat nun jedoch als möglich, den angedachten Turm zu realisieren. Eine Bedingung zur Teilnahme am TKB Millionen Ideenwettbewerb war, dass die eingereichten Projekte einen Bezug zum ganzen Kanton aufweisen müssen. Ausser im Bezirk Weinfelden steht gegenwärtig in jedem Bezirk des Kantons ein Aussichtsturm. So entstand die Idee die verschiedenen Aussichtstürme der einzelnen Bezirke in einem Turmwegmiteinander zu verbinden.

Architektonisches Konzept
Aus diesem Anforderungskatalog an die bauliche Aufgabe wurde ein Konzept erarbeitet, welches möglichst leichtfüssig alle gewünschten Qualitäten vereint und diese in einer attraktiven Formpräsentiert. Der architektonische Ausdruck orientiert sich am Charakter eines Baumes. Mit starken Wurzeln im Boden verankert wächst ein schmaler zylindrischer Stamm elegant in die Höhe, wo er sich in einer organischen Linienführung zu einer Krone auffaltet. Das prägende gestalterische Element ist dabei eine massive, aussenliegende Primärtragkonstruktion in Form von radialangeordneten Leimholzbindern. Zwischen dieser Tragebene und dem mittig angeordneten Zentralelement des Turms schraubt sich eine Wendeltreppe in die Höhe. Diese wird geschossweise durch Podeste unterbrochen, so dass bereits hier variierende Ausblicke genossen werden können.
Die eigentliche Aussichtsplattform wird auf zwei verschiedenen Ebenen angeboten. Die erste Ebene auf 24m Höhe liegt nur knapp über den einbettenden Baumwipfeln. Das Gefühl in der sprichwörtlichen Baumkrone angelangt zu sein wird verstärkt durch die aufgefalteten Träger, welche das darüberliegende, noch weiterauskragende Dach tragen und so kleine, gedeckte Nischen bilden, die eine gewisse Behaglichkeit und Schutz ausstrahlen. Durch die regelmässige Anordnung der umlaufenden Nischen entsteht eine zusätzliche Inszenierung des Ausblicks, da dieser scheinbar in vielen einzelnen Bilderrahmen gefasst wird. Nochmals eine Ebene höher, auf 27m über Boden, öffnet sich hingegen die gesamte Himmelskuppel dem Betrachter. Auf dem bildlichen Baumwipfel kann unter freiem Himmel der Blick ungehindert in alle Richtungen in die Ferne schweifen. Der Ausdruck der sich auffächernden Baumkrone wird am zentralen Element in der Mitte des Turmes nochmals aufgegriffen und überspannt so zuoberst einzig den Treppenaufgang als minimaler Witterungsschutz. Die radiale Ausstülpung der Krone oben ermöglichst zudem eine weitere Lesart als "Leuchtturm", welcher über die Gemeindegrenzen hinweg eine Ausstrahlwirkung hat.